Die designierte Kölner Jungfrau Frieda (Friedrich Klupsch), der designierte Prinz Karneval Sascha I. (Sascha Klupsch) und der designierte Bauer Werner (Werner Klupsch) (v.l.)
Von MICHAEL BISCHOFF und BIRGITT SCHIPPERS (Text & Fotos)
Köln – Alaaf hoch drei! Das neue Kölner Dreigestirn heißt Klupsch. Wie bitte? Richtig! Eine jecke Familie als Trifolium. Papa, Sohn und Onkel – das gab’s im Kölner Karneval seit 200 Jahren noch nie.
Bühne frei für eine „schrecklich jecke“ Familie. Alle drei arbeiten im Sanitär- und Heizungsbereich, fiebern für den 1. FC Köln und sind seit Wochen im Alaaf-Alarmfieber. Seit Mittwoch ist es jetzt endlich offiziell. Aufatmen in den Häusern Klupsch. Jetzt dürfen alle anderen auch mitfiebern.
Drei Treue Husaren
Das designierte Top-Trio der nächsten Session ist zuhause in der Karnevalsgesellschaft Treuer Husar Blau-Gelb von 1925 und schrammt am hundertjährigen Jubiläum des Traditionskorps nur mit einem Tusch vorbei. Ans passende Jubiläum gedacht haben sie nie, aber immer vom Dreigestirn geträumt.
Prinz Sascha I.
Der designierte Prinz heißt Sascha I. (29, Freundin Corinna). Er ist Anlagenmechaniker bei Friedrich Klupsch Sanitär & Heizung und arbeitet in zwei weiteren Betrieben. Sascha begann im Tanzchorps des Treuen Husar und wechselte 2014 in das Offizierkorps. Er gehört außerdem zur Großen Braunsfelder von 1976 und zur Großen Kölner Karnevalsgesellschaft e.V. 1882.
Der jüngste der Familienbande über das Mehr-Generationen-Projekt: “Man kann auch den Jungen mal das Zepter in die Hand geben. Dann kann mit den Erfahrungen der anderen nichts schiefgehen.”
Jungfrau “Frieda”
Die designierte Jungfrau „Frieda“ heißt Friedrich (56, Ehefrau Anette) und ist der Papa vom Prinz. Er arbeitet als Gas- und Wasserinstallateur, hat einen eigenen Betrieb und ist neben seinem Heimatverein Treuer Husar auch noch bei der Nippeser Bürgerwehr, den Grossen Braunsfeldern und der KG Kölsche Lübüggele aktiv.
Für Saschas Papa stand schon immer fest: “Wenn ich einmal im Dreigestirn wäre, dann als Jungfrau.” Und wie kamt ihr auf Sohn Sascha als Prinz? Spontane Antwort: “Er war schon immer der Prinz in der Familie”.
Bauer Werner
Der designierte Bauer heißt Werner (65, Ehefrau Monika) und ist der Bruder von Jungfrau „Frieda“. Der Gas- und Wasserinstallateur arbeitet zusätzlich als Energieberater. Als Jeck gehört er zu den Treuen Husaren, den Fidelen Burggrafen, der Kölner Narrenzunft und den Kölsche Lübüggele.
Auch für Werner stand der jecke Berufswunsch Bauer schon frühzeitig fest: “Ich hatte schon immer einen Beschützerinstinkt. Und das passt doch zum Bauern als der Wächter von Köln”.
Starke Frauen stützen das Trio
Klar, dass die drei sich mächtig freuen. Schon aufgeregt? „Jetzt nach der ersten Präsentation legt sich die Aufregung ein bisschen“, gesteht Bauer Werner Klupsch. Und Bruder Friedrich nickt dazu.
Doch wie haben es die Partnerinnen erlebt? „Die drei stehen mit so einem Ernst und einer Überzeugung hinter ihrem Plan, da gab es zuhause gar keine Diskussion“, verrät uns Bauer-Gattin Monika. Wie habt ihr es geschafft, diese Nachricht so lange geheim zu halten. „Wir sind doch keine Männer“, lacht Jungfrau-Ehefrau Anette, und wieder nicken alle.
Prinz freut sich
Und was sagt der Prinz? „Prinz Karneval zu sein, ist für sich genommen eine unglaubliche Ehre. aber zusammen mit meinem Vater und meinem Onkel das Dreigestirn darstellen zu können, übertrifft wirklich alles.” Und weiter: “Ich freue mich auf alle kölschen Jecken und eine unvergessliche Session!“ Gut, was soll er sonst sagen? Jetzt wird erst einmal trainiert und für den Elften Elften alles vorbereitet.
Dann geht’s nächstes Jahr in die Vollen. Motto der Session: “Wat e Theater – wat e Jeckespill”. Eine Woche nach der Prinzenproklamation feiert Sascha auch noch seinen 30. Geburtstag – das Alaaf ist dann kaum noch zu steigern.
Wir sind gespannt auf euch Drei!
Der Artikel wurde zuerst am 16. August 2023 veröffentlicht.
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