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RECHNUNG FÜR EXZESSE BEI KONZERT – Rolling Stones zerlegen 1967 die Kölner Sporthalle

Die Rolling Stones auf einem Konzert im Jahr 1967, dazu die Originalrechnung aus Köln

Von MICHAEL BISCHOFF

Köln – Wenn die Stones rocken, fliegen noch heute die Fetzen. Doch wie muss das damals gewesen sein? Fünf Jahre nach ihrer Gründung! Als Mick Jagger & Co 1967 über die Bühnen tobten, waren sie schnell berüchtigt. Zerlegte Stühle, kaputte Scheiben, demolierte Mikrophone. Auch in Köln kostete das Konzert dem Veranstalter nicht nur Nerven, sondern auch viel Geld.

Das Management der Kölner Sporthalle kassierte von den Stones damals 3.361 Mark und 60 Pfennig ein. Die Rechnung vom 30. März 1967 hängt heute im Stadtarchiv in der Ausstellung “100 Jahre Musikbibliothek 1922 – 2022”.

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Unter anderem werden aufgelistet zwei mutwillig zerstörte Schreiben (216 Mark) und fünf kaputte Mikros für zusammen 2.820 Mark. Andere Zeiten, andere Kosten. Der Stones-Veranstalter Karl Buchmann sollte damals für das Kölner Konzert 61.048,74 DM erhalten. Nach dem Abzug der Unkosten, Taxi- sowie Blumenrechnungen bekam er dann aus Köln “nur” 57.687,14 DM. Am Abend gab’s davon 20.000 DM bar auf die Hand, der Rest als Scheck hinterher.

Die Gastspieldirektion Karl Buchmann war vor dem Konzert von der Sportstätten GmbH (die war nämlich verantwortlich für die damalige Sporthalle als Konzert-Location mit 8000 Plätzen) schon gewarnt worden. In einem Brief vom 27. Februar 1967 heißt es:

“Wir müssen allerdings darauf bestehen, daß VORHER eine entsprechende Versicherungspolice bei uns vorgelegt wird. Wir machen ausdrücklich darauf aufmerksam, daß wir hierauf bestehen müssen, zumal die Meldungen der letzten Tage in den deutschen Zeitungen wieder bewiesen haben, dass es doch zu erheblichen Ausschreitungen bei Beat-Veranstaltungen gekommen ist. So wurde z.B. ein Londoner Theater vollkommen zerstört”.

Übrigens, die Stones kamen natürlich wieder nach Köln. In der Sporthalle rockten sie noch 1970, 1973 und 1976. In der Kölnarena gastierten sie noch nie. Hier bleiben die Stars ein Traum. Noch.

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Foto: GaHetNa (Nationaal Archief NL)/wikimedia

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