Von MICHAEL BISCHOFF
Köln – Das war nicht ihr perfekter Abend! Die britische Rockband „Jethro Tull“ spielte am Dom erst gegen den sommerlichen Dauerregen und dann für ein sehr stilles Publikum. 3000 Fans schlotterten unter Regenjacken und Schirmen. So blieb das zweite Konzert „Weltstars auf dem Roncalliplatz“ ziemlich blass.
Das lag nicht an der Virtuosität des erfolgreichen Rock-Quintetts. Gründer Ian Anderson (74) riss die Fans mit seiner Querflöte auch immer wieder mit. Die Song-Palette reichte durch 50 Jahre Bandgeschichte mit „Nothing is Easy“, Holly Herald“, „Hammer On Hammer“, „Dark Ages“ bis zum Tophit „Aqualung“. Das alles ist Rock, Folk, Klassik, hat zwischendurch fast symphonische Züge. Großartig!
Anderson warnt vor Atomknopf
Anderson gibt sich hochpolitisch. Er prangerte die Schwarzmalerei und vor allem die Hasstiraden in den Social Media an, nannte hier auch stellvertretend den früheren US-Präsidenten Donald Trump. Zuvor warnte er vor Putin „mit dem Daumen auf dem atomaren Knopf“. Die Fans nickten und klatschten dazu, doch ansonsten blieben sie weiter sehr leise.
Warum? Anderson spulte sein Erfolgsprogramm einfach zu routiniert ab. Keine Köln-Begrüßung, keine kurze Ansprache an die Fans, die im Dauerregen hockten. Keine Umarmung. Nix! Daher sprang kaum ein Funke über. Erst zur geplanten Zugabe mit dem Hit „Locomotive Breath“ gab’s ein bisschen Stimmung. Applaus! Fertig! Aus!
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Booking.comWeltstars auf dem Roncalliplatz
Die Konzertreihe „Weltstars auf dem Roncalliplatz“ endet am Freitag (28. Juli) mit dem exklusiven Deutschland-Auftritt von Lindsey Sterling. Die US-amerikanische Violinistin überrascht mit ihrer Mischung aus klassischer Musik und Elektro-Sound. Dieses Konzert ist ausverkauft.
Nächstes Jahr plant Veranstalter Ernst-Ludwig Hartz am Dom weitere Open-Air-Konzerte. Er hofft, dass Terminschwierigkeiten mit der Fußball-Europameisterschaft rechtzeitig gelöst werden können.
Was bedeutet eigentlich der Bandname?
Der Bandname geht auf die Idee eines Buchungsagenten zurück. Sie stammt von 1968 und bezieht sich auf den Briten Henry Jethro William Tull (1674-1741).Er gilt als Begründer der modernen Landwirtschaft. Tull erfand unter anderem die moderne Sämaschine auf dem Feld, um eine gleichmäßige Aussaat zu gewährleisten.
Außerdem erfand er die Hacke zum Jäten von Unkraut und veränderte die Form des Pflugs, so wie wir sie heute noch kennen.Viele seiner Erfindungen wurden damals noch belächelt und nicht gleich umgesetzt. Heute bilden sie den Grundstock für eine moderne Landwirtschaft.
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