Von MICHAEL BISCHOFF (Text und Fotos)
Köln – Sie sieht schick aus und soll doch nur für wenige Monate stehenbleiben: Die neue Freitreppe am Kölner Ebertplatz ist ein Hingucker.
Das hölzerne Bauwerk verbindet ab sofort den berüchtigten Platz mit dem Eigelstein. Es ist fünf Meter hoch und besteht aus einer eleganten Trepppenanlage sowie Sitzmöglichkeiten. Dazu gehört auch eine Lichtinstallation.
Freizeit und Drogenhandel
Erdacht und mitgebaut wurde die Treppe von rund 50 Master-Studierenden der TH Köln (Fachrichtung Architektur). Das Kölner Kollektiv “Werkstatt Global” war dann hauptverantwortlich für den Bau. Das ist eine Gruppe von Solo-Selbstständigen aus dem handwerklichen Bereich.
Der konkrete Aufbau dauerte rund vier Wochen. Die geplante Fertigstellung klappte bis Ende Juli nicht, weil es Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung gab. Dabei war der Ebertplatz mit seinem Brunnen, dem Café und seinen Open-Air-Konzerten gerade in den vergangenen Hitzewochen ein beliebter Freizeit-Hotspot für die Anwohner.
Abbau in drei Monaten
Das Projekt gehört zu den Planungen der kompletten Sanierung und Erneuerung des Ebertplatzes. Das tiefer gelegte Galerien-Geschoss hat sich im Laufe der vergangenen Jahre zu einem Treffpunkt von Dealern entwickelt. Messerstechereien (2017 starb dabei ein 27-Jähriger), Razzien und Polizeieinsätze gehören zum Alltag.
Für die Dealer soll mit der Treppe ein Rückzugsraum verschlossen werden. Die Passanten sollen einen unterirdischen Angstraum weniger haben. Die Holztreppe soll nur als Anregung für weitere Pläne dienen. Sie wird – Stand heute – nach drei Monaten wieder abgebaut werden. Wann der Ebertplatz tatsächlich mal richtig verändert wird – niemand weiß es.
zuerst veröffentlicht am 15. September, aktualisiert am 16. September 2023
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