Zuerst veröffentlicht am 1. Juli 2023
Von MICHAEL BISCHOFF (Text und Fotos)
Köln – Das ist der ultimative „Geheimtipp“ für den Sommer: Wer sich keine große Reise leisten will, kann sich auch so top in Köln unterhalten. Und das mitten im Veedel, für kleines Geld und sogar die ganze Familie.
Was das Urania Theater in Ehrenfeld jetzt bietet, ist Show pur. Klein, fein, handgemacht – sowie voller Herz sowie Kraft. Wir waren bei der (ausverkauften) Premiere dabei. Die Show heißt „Solavento – Oper goes Varieté“ und wirkt wie die Zeitreise in ein romantisches Bella Italia voller Amore und Spaß. Nach zwei Stunden mit Musik, Artistik und Zauberei feierte das Veedel lautstarke Standing Ovations.
Oper goes Varieté
Doch wie kann das funktionieren? Opernhits und Artisten? „Der Gesang hat mich sehr berührt“, gesteht die siebzehnjährige Lola nach dem Finale. „Besonders die Sängerinnen haben mit ihrer Stimme so viel ausgedrückt!“ Für Lola war die Show stimmig, ein volles Vergnügen und die Musik ein Hit.
Die Sopranistinnen Lea Johanna Montazem und Anastasiia Kolabanova sowie Bariton Maksim Andreenkov singen ohne Mikro. Am Flügel werden sie von Anastasija Bramo begleitet. Das ist Musik- und Stimmpower pur. Keine Verstärker, kein Halleffekt, kein Tonmix.
Sogar der zwölfjährige Guido staunte: „Echt cool! Und einige Songs kannte ich sogar.“ Lea ist Tochter von Regisseurin Bettina Montazem und verriet uns: „Als ich von diesem Konzept hörte, war ich sofort begeistert. Denn so etwas gab es noch nie. Opernhits zu Artistik.“
Magische Musik und Tricks
Und wie bekommt ihr das alle hin? „Die Artisten müssen sich nach der Musik richten“, erklärt Lea. „Ich kann mal eine Note etwas halten oder ziehen, doch die Arien stehen ja fest.“ Dazwischen gibt es aber auch immer wieder Playback-Einspielungen vom Band. Das wirkt wie eine Opern-Superhitparade, wo manche im Publikum sogar leise mitsummen.
Für Zauberer Maurice und seine magischen Kartentricks ist das kein Problem. Er lächelt und schwelgt im Sound. Sogar das kräftige Männer-Duo Darkness lässt Muskelspiele und Kopfstände im Opernrausch federleicht wirken – und blendet dazu auch mal einen eigenen Soundmix ein. Gut so!
Wenn Andrea Matousek am Trapez und später an der Luftschlaufe schwingt, hält das Publikum den Atem an. Ebenso bei Maxime Khelmut am Vertikalseil und mit ihrem Tanz.
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Booking.comSommerfeeling mit Seifenblasen
Mittendrin steht Stephan Masur. Er führt wie ein geheimnisvoller Impressario durch’s Programm, doch er spricht kein Wort. Dafür verblüfft er mit urkomischen Verwandlungen, wunderbaren Jonglagen und seinem Hit – die magischen Seifenblasen.
Unsere Empfehlung: Nix wie hin! Das ist ein gelungenes Sommertheater. Denn zwischen den Acts wird auch viel gespielt. Da posieren Mafia-Kerle, bittet ein armes Mädchen um Almosen, turteln Verliebte und rudert das ganze Team als Gondoliere in die Pause. Mamamia!
Übrigens: Wer sich in der Pause noch schnell ein bisschen austoben möchte, hat auch eine Chance. Gleich neben dem Urania-Theater liegt ein Spielplatz – ideal für die jüngsten Besucher.
- Die Show steigt bis 30. Juli im Urania-Theater.
- Beginn: Werktags um 20 Uhr, sonntags um 18 Uhr. Eintritt: 25 Euro, ermäßigt 20 Euro.
- Infos und Tickets gibt’s unter uraniatheater.de
Das Show-Team
- Stephan Masur: Le Comte, Komik, Seifenblasen
- Maurice Grange: Magie, Manipulation
- Andrea Matousek: Luftschlaufe, Trapez
- Maxime Khehlmut: Vertikalseil, Tanz
- Duo Darkness: Akrobatik, Strapaten
- Lea Johanna Montazem: Sopran
- Anastasiia Kolabanova: Sopran
- Maksim Andreenkov: Bariton
- Anastasija Bramo: Piano
- Bettina Montazem: Konzept und Regie
- Hartmut Singer: Musikalische Leitung
- Stephan Masur: Cast & Konzept Artisten
- Natascha Balzat: Choreographie
- Mark Kunz: Sounddesign
- Jens Günther: Technik
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