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Von unserer Redaktion
Rauf aufs Rad und raus ins Grüne – Nordrhein-Westfalen ist mehr als Autobahnen und Ballungszentren.
Wer sich auf zwei Rädern durchs Land bewegt, entdeckt eine beeindruckende Vielfalt in NRW: sanfte Flusslandschaften, verwunschene Burgen, Industriedenkmäler mit Patina und Seen, die wie vergessen wirken. Wir stellen fünf Routen vor – vom Genussradeln bis zur sportlichen Herausforderung. Proviant einpacken, Reifen aufpacken, Helm auf und los!
1. Die kleine Schwester des Rheins: Der Erft-Radweg
Vom Nationalpark Eifel bis zum Rhein bei Neuss windet sich die Erft wie ein grünes Band durchs Land – und mit ihr der Erft-Radweg. Rund 110 Kilometer lang und angenehm flach.

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Die Route führt vorbei an historischen Wasserburgen, kleinen Orten mit Fachwerkcharme und echten Prachtbauten wie dem Schloss Augustusburg in Brühl (UNESCO-Welterbe, Barock vom Feinsten!). Kunstfans radeln weiter zur Museumsinsel Hombroich, wo Kunst und Natur Hand in Hand gehen. Und wer einfach nur entspannen will, findet entlang der Erft viele ruhige Plätze mit Flussblick.
2. Ein Fest für Schlossliebhaber: Die 100-Schlösser-Route
Die 100-Schlösser-Route im Münsterland ist ein Paradies für Kulturfans, Fotografinnen und alle, die lieber pedalieren als posen. Mit insgesamt 960 Kilometern ist sie kein Tagesausflug, aber es gibt verschiedene Rundkurse, die sich individuell kombinieren lassen.

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Ob das Wasserschloss Nordkirchen (auch „Westfälisches Versailles“ genannt), die Burg Vischering in Lüdinghausen oder kleinere Anwesen inmitten von Parklandschaften – hier geht’s nicht um Tempo, sondern ums Staunen. Die Wege sind meist flach, gut ausgebaut und führen durch eine der fahrradfreundlichsten Regionen Deutschlands.
3. Zwischen Römern und Röhren: Die Römer-Lippe-Route
Wem die Kombination aus Geschichte, Natur und Industriekultur gefällt, der sollte sich die Römer-Lippe-Route vormerken. Auf knapp 300 Kilometern geht’s vom Teutoburger Wald bis nach Xanten am Niederrhein – und dabei quer durch die Geschichte.

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Start ist bei Detmold mit dem berühmten Hermannsdenkmal (ja, der mit dem Schwert), dann folgen grüne Auen, alte Schleusenanlagen, Kanäle und Zeugnisse der Römerzeit. Höhepunkt – im wörtlichen Sinne – ist die Römerstadt Xanten mit dem archäologischen Park, in dem Geschichte lebendig wird. Zwischendrin: viel Wasser, viel Natur, viele Möglichkeiten zum Durchatmen.
4. Bergisches Land mit Wasseranschluss: Die Radroute Wasserquintett
Wer bei „Bergisches Land“ an Schweißperlen denkt, liegt nicht ganz falsch – aber es lohnt sich! Die Radroute Wasserquintett verbindet auf knapp 80 Kilometern fünf Talsperren, historische Städtchen wie Wipperfürth und Hückeswagen sowie Aussichten, die jeden Höhenmeter vergessen lassen.
Die Strecke ist durchaus sportlich, aber auch für Familien in Etappen machbar – zum Beispiel mit einer Übernachtung in einer der kleinen Pensionen entlang der Strecke. Besonders schön: die Kombination aus Naturidylle und Industriekultur, gepaart mit dem stetigen Plätschern der Wasserwerke. Unser Tipp: die Genkeltalsperre bei Marienheide – Postkartenblick inklusive.
5. Die grüne Ruheoase: Der Möhnetal-Radweg
Ehemalige Bahntrassen haben einen großen Vorteil: keine Steigungen. Der Möhnetal-Radweg nutzt genau das. Auf rund 65 Kilometern geht es durch das Sauerland, vorbei an grünen Wiesen, Feldern – und natürlich dem imposanten Möhnesee mit seiner gewaltigen Staumauer.
Viel Natur, wenig Autoverkehr – ideal für entspannte Wochenendtouren. Entlang der Strecke laden Hofcafés, Liegewiesen und kleinere Ortschaften zu einem Halt ein. Wer will, kann die Tour mit einer Runde um den See verlängern oder sich auf dem Wasser ein Tretboot mieten.