Von unserer Redaktion
Es gibt Festivals, die klingen Pyro, Pogo, Pre-Show-Panik. Und es gibt Summerjam in Köln – drei Tage Ausnahmezustand im Zeitlupentempo.
Es gibt Festival-Wochenenden, nach denen du fix und fertig bist. Und es gibt Summerjam. Hier fühlst du dich am Montagmorgen wie nach einem Kurzurlaub. Europas größtes Reggae-Festival und Deutschlands chilligstes Festival findet vom 4. bis zum 6. Juli am Fühlinger See. Summerjam, was es immer war: musikalisch international, politisch wach, organisatorisch solide und atmosphärisch einmalig.
1. Termin & Ort
Das Summerjam 2025 findet vom 4. bis 6. Juli am Fühlinger See in Köln statt. Reggae, Dancehall, Hip-Hop, Weltmusik, Soundsystem-Kultur. Und das alles an einem künstlich angelegten Badesee im Kölner Norden. Karibik-Feeling quasi inklusive.
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2. Musik mit Haltung – und Bass
Das musikalische Programm ist auch 2025 wieder breit aufgestellt und international besetzt. Auf den Bühnen stehen unter anderem Burna Boy, Beenie Man, Morgan Heritage, Vybz Kartel, Shenseea, Inner Circle, Irie Révoltés, K.I.Z, Paula Hartmann, Alborosie, Max Herre und Joy Denalane. Ergänzt wird das Line-up durch viele kleinere Acts, DJs und Soundsystems aus der ganzen Welt – und durch ein Publikum, das auch bei Hitze und Regen tanzt.
3. Die Eröffnung: Donnerstags geht’s los
Wer ein Drei-Tages-Ticket hat, kann bereits am Donnerstag, dem 3. Juli, anreisen und die Eröffnungsparty im Vibez Village mitnehmen. Gefeiert wird ab dem frühen Nachmittag, unter anderem mit dem Pow Pow Movement, das sein 30-jähriges Festivaljubiläum begeht. Außerdem dabei sind DJ Louis, Junior Lion, Queen Tafari, Lolo Sace, Romana, Top Gyal, Yaneena und Yunite. Die Stimmung dort: familiär, ausgelassen, aber nie hektisch.
4. Vibez Village: Entschleunigung
Das Vibez Village ist der kreative Rückzugsort auf dem Festivalgelände. Hier finden nicht nur Yoga-Sessions und Gespräche statt, sondern auch Mitmachaktionen. Am Freitag und Sonntag kann man zum Beispiel gemeinsam mit Joshua, dem diesjährigen Festival-Designer, eigene Shirts siebdrucken. Am Samstag leitet Chrissie einen Workshop für handgefertigten Drahtschmuck. In beiden Fällen gibt es kleine Giveaways – und vor allem das gute Gefühl, mal kurz aus dem Festivalrausch auszusteigen.
5. App statt Zettelwirtschaft
Wer wissen will, wann und wo welcher Act spielt, wo der nächste Cocktailstand steht oder was es Neues gibt, nutzt am besten die Höme Infield App. Dort finden sich Spielplan, Lageplan, Infos zum Rahmenprogramm und aktuelle Hinweise. Wer die Push-Funktion aktiviert, verpasst keine Updates – und muss sich auch nicht mit zerknüllten Timetable-Flyern herumschlagen.
6. Locker mit Steckdose – buchbar
Damit das Handy durchhält, gibt es auf dem Gelände vier Locker-Stationen rund um den See. Die Schließfächer sind mit Steckdosen ausgestattet und lassen sich entweder für das gesamte Wochenende oder tageweise mieten – im Voraus oder direkt vor Ort, je nach Verfügbarkeit. Wer sein Equipment sicher verstauen und gleichzeitig laden möchte, ist hier richtig.
7. Campingtickets sind Pflicht
Campen ist nur mit gültigem Drei-Tages-Festivalpass erlaubt. Wer bereits am Mittwoch anreisen möchte, zahlt einmalig 20 Euro extra vor Ort. Für alle Übernachtenden gilt: Jede Person benötigt ein eigenes Campingticket, unabhängig davon, ob sie im Zelt oder Wohnmobil schläft. Letzteres erfordert zusätzlich ein Caravan-Ticket pro Fahrzeug. Tagesgäste dürfen auf dem Gelände nicht übernachten – das bleibt den Vollzeit-Festivalmenschen vorbehalten.
8. Verantwortung statt Greenwashing
Das Summerjam nimmt Nachhaltigkeit ernst, ohne damit hausieren zu gehen. Einwegplastik ist verboten, das gastronomische Angebot wird immer pflanzenbasierter, im „Garden of Food“ findet sich eine große Auswahl an vegetarischen und veganen Gerichten. Auch backstage wird mit regionalen Bio-Produkten gekocht. Strom sparen, Wasser effizient nutzen, Müll konsequent trennen – das ist hier nicht PR, sondern gelebter Standard. Und wer mit Bahn und Shuttle anreist, hilft mit, den größten CO₂-Faktor – die An- und Abreise – zu verringern.
9. Gesellschaftspolitisch präsent
Zwischen Festivaltrubel und Bühnenbetrieb ist auch Platz für politische Inhalte. Amnesty International informiert über weltweite Menschenrechtsverletzungen. Viva con Agua sammelt Pfandbecher für Wasserprojekte. Help Jamaica! unterstützt Bildungsinitiativen. Und das EDELGARD Mobil steht Frauen und Mädchen zur Verfügung, die am Festival sichere Ansprechstellen bei Übergriffen suchen. Summerjam bleibt damit nicht nur musikalisch progressiv, sondern auch gesellschaftlich engagiert.
10. Cannabis nicht ohne Kontext
Cannabis darf auf dem Festivalgelände legal konsumiert werden – das war 2024 schon so, und bleibt auch 2025 Realität. Was ebenfalls bleibt: ein bewusster Umgang damit. Die Drogenhilfe BAS!S ist mit Infostand, Beratung, PsyCare-Angebot und Chill-Out-Zelt vertreten. Hier geht es nicht um Romantisierung, sondern um Aufklärung, Schutz und konkrete Hilfe.
- Das Drei-Tage-Festival-Ticket kostet aktuell 170 Euro.
- Das Tages-Ticket für Freitag gibt es ab 75 Euro, Samstag und Sonntag kosten 95 Euro.
- Mehr Infos auf der offiziellen Festivalseite







