Von STEPHANIE KAYSER
Köln – Die Grundregel: Egal, was in Köln passiert, reg dich (erstmal) nicht auf. Das Leben hier ist chilliger als anderswo. Der Rhein ist prinzipiell halb voll. Der Kölner Optimismus ist verankert im “Kölner Grundgesetz”. Jedes Gesetz rät im Prinzip zu Gelassenheit.
Die Entstehung des Kölner Grundgesetzes ist wissenschaftlich nicht erforscht. Den ersten schriftlichen Beleg gibt es aus dem Jahr 1533. Da erwähnt der Gelehrte Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim in einem Brief an den Bürgermeister und den Rat der Stadt Cöln erstmals ein “Kölnische Gebot” und einen “Kölnischen Ratschlag”.
2001 veröffentlicht Kabarettist Konrad Beikircher die Weisheiten in einem Buch. Titel: “Et kütt wie et kütt – Das Rheinische Grundgesetz im Jahr 2001”. Aus dem “Rheinischen” machen die Kölschen schnell ihre eigenes Ding.
In quasi jeder Brauhaus-Speisekarte wird heute das “Kölsche Grundgesetz” vorgestellt. Es wird auf Beutel, Blechschilder, Magnete und T-Shirts gedruckt. Lass dich davon nicht abschrecken. Eigentlich ist das “Kölsche Grundgesetz” richtig locker – und macht dir das Leben am Rhein leicht.
TENOR DER KÖLSCHEN WEISHEITEN: Bleib entspannt und sei offen für Neues. Heul nicht rum wegen Dingen, die du nicht ändern kannst und mach das Beste draus.
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ET KÖLSCHE JRUNDJESETZ*
*Das kölsche Grundgesetz
Artikel 1:
“Et es, wie et es.”
- hochdeutsch: Es ist, wie es ist.
Die Botschaft: Sieh den Tatsachen einfach ins Auge und bleib entspannt. Es ist zwecklos Zeit zu verplempern und zu lamentieren.
Artikel 2:
“Et kütt, wie et kütt.”
- hochdeutsch: Es kommt, wie es kommt.
Die Botschaft: Akzeptiere einfach das Schicksal und hör auf dir über Probleme oder die Zukunft sorgen zu machen. Bringt nix, kommt eh alles so, wie es soll. Bleib einfach entspannt.
Artikel 3:
“Et hätt noch immer joot jejange.”
- Es ist bisher noch immer gut gegangen.
Die Botschaft: Bleib entspannt und hab einfach Vertrauen in die Zukunft. Das wird schon klappen, hat es in der Vergangenheit ja auch.
Artikel 4:
“Wat fott es, es fott.”
- Was weg ist, ist weg.
Die Botschaft: Heul vergangenen Dingen nicht nach und blick nach vorne – mach dir keinen Kopf und bleib einfach entspannt.
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Artikel 5:
“Et bliev nix, wie et wor.”
- Es bleibt nichts, wie es war.
Die Botschaft: Es ändert sich andauernd irgendetwas. Sei nicht überrascht und bleib offen für Neues. Bleib einfach entspannt.
Artikel 6:
“Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet.”
- Kennen wir nicht, brauchen wir nicht, weg damit.
Die Botschaft: Nicht jede Neuerung ist praktisch und megageil. Da muss man gar nicht lange drüber diskutieren, einfach entspannt bleiben und entfernen.
Artikel 7:
“Wat wellste maache?”
- Was willst du machen?
Die Botschaft: Verschwende keine Zeit mit Heulerei. Es gibt Dinge im Leben, die man ändern kann. Und Dinge, die man NICHT ändern kann. Was willst du machen, bleib einfach entspannt.
Artikel 8:
“Maach et joot, ävver nit esu off.”
- Mach es gut, aber nicht zu oft.
Die Botschaft: Lass es dir gut gehen, aber übertreib nicht.
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Artikel 9:
“Wat soll dä Quatsch?”
- Was soll der Quatsch?
Die Botschaft: Die Frage aller Fragen: WARUM? Rede gar nicht lange drum rum, sprich es klar aus: Was soll der Quatsch? Direkt Klartext und entspannt bleiben.
Artikel 10:
Drinkste eine met?
- Trinkst du einen mit?
Die Botschaft: Geselligkeit ist ein hohes Gut in Köln. Die Frage ist rhetorisch gemeint. Wenn dich ein Mensch aus Köln fragt, ob du einen mittrinken willst, dann hast du es geschafft. Du bist dabei.
Artikel 11:
Do laachs do dich kapott.
- Da lachst du dich kaputt.
Die Botschaft Spaß muss ein: Bewahr dir eine gesunde Einstellung zum Humor.
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Titelbild / Kollage: WilliamCho/pixabay via canva.com