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REGGAE-FESTIVAL AM FÜHLINGER SEE – So fühlt sich Summerjam an

Von STEPHANIE KAYSER und ADRIANO PESCE (Fotos)

Köln – Die Polizei ist entspannt, die Securitys gechillt – die tausenden Festival-Fans sowieso. So fühlt sich Summerjam am Fühlinger See an. Europas größtes Reggae-Festival am Rhein, wir waren vor Ort.

Der Weg geht’s zur Festival-Insel

Der eingang
Einlass-Kontrolle: Getränke sind nur in weichen Plastik-Flaschen erlaubt, Essen ist verboten
Summerjam
Die Kölner Polizei ist dezent präsent (ganz rechts)

Was das Summerjam-Publikum besonders macht

Peace, Love and Harmony: Kein anderes Festival hat so eine gechillte Stimmung wie “Summerjam”. Die Gründe:

  • Summerjam ist international: Wer hierhin kommt, ist grundsätzlich anscheinend offener und hat Lust auf andere Menschen.
  • Summerjam ist im Prinzip alterslos: Von Festival-Fans der ersten Stunde, die schon 1986 an der Loreley dabei waren (und jetzt mit Kindern, sogar mit Enkeln kommen) bis zu den Teenager. Jede Altersklasse ist im Prinzip am Fühlinger See vertreten.
Summerjam
  • Kein Festival ist so kinderfreundlich wie Summerjam. Neben einem eigenen Camping-Platz für Familien sieht man auch zu späterer Stunde noch Kinder (mit ihren Eltern und Ohrenschutz).

  • Obwohl der Fühlinger See mit seinen Trampelpfaden und hochstehenden Baumwurzeln auf den ersten Blick nicht besonders geeignet ist für Rolli-Fahrer, sieht man bei Summerjam viel mehr Rollis als auf anderen Festivals. “Gemeinsam” gilt hier ohne Ausnahme für alle.

  • Wir haben die ganze Zeit über nicht eine einzige Rangeleien, lautere Diskussion oder Ähnliches mitbekommen. Bei tausenden Menschen im Party-Modus sieht das normalerweise anders aus.

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Der Chill-Faktor

Chill Area
Eine Runde Gruppen-Chillen

Ein Festival im Kölner Naherholungsgebiet, da kommen Urlaubsgefühle auf. Der Fühlinger See sieht aktuell aus wie ein Märchenweald. Mit Stoffen umwickelte Baumstämme, Stoffbahnen in den Zweigen. Neben vielen rustikalen Sitzecken aus Paletten gibt es überall Wiesen satt, so dass sich. das Gemeinschafts-Chillen ganz automatisch ergibt.

Ein Hauch von Grass weht hier und da durch die Luft, allerdings dezent. Neben Reggae kommt auch die Rastafari-Religion von Jamaika. Zu der gehört auch der spirituelle Konsum von Marihuana. Deswegen verbinden einige Menschen Reggae automatisch mit Kiffen.

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Bunte Lichter in und am See, bunte Bahnen in den Bäumen

Früher gab es ein halbes Dutzend Buden, die alle möglichen Accessoires zum Kiffen anboten (von Blättchen bis zu Aufbewahrungsboxen für Grass). Diese Büdchen gibt es nicht mehr. Genauso wenig wie die XXL-Kontrollen durch Polizei, die früher sogar mit Spürhunden die Autos bei der Anreise kontrollierten.

Wie bei anderen Festivals ist auch bei Summerjam allerdings offensichtlich: der Unterschied zwischen Festival-Besuchern und Tagesgästen.

Festival-Besucher lassen sich für drei bis fünf Tage für einen musikalischen Kurzurlaub häuslich nieder, pflegen nachbarschaftliche Kontakte – man kennt sich zwar nicht, aber man hilft sich und feiert zusammen. Typisch Festival eben. Tagesgäste sind normale Konzertbesucher. Festival-Stimmung bringen die in der Regel wenig bis gar nicht mit.

So wie die vier Schalk-Fans, die am Freitag für Jan Delay da sind. Die haben gut getankt, stimmen zwischendurch immer mal wieder “Schalke, Schalke”-Schlachtgesänge an. In der Menschenmenge stört das nicht auf, aber wenn aber irgendwann zu viele Tagesgäste aus der Kategorie “Ballermann” da sind, bleibt nicht mehr viel Festival-Flair.

Die Musik auf der Bühne

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Der jamaikanische Superstar Protoje am Fühlinger See

Vor allem Reggae, aber auch ein bisschen was Anderes. Summerjam hat auch das Dilemma, das viele Festivals aktuell haben. Wie kann man die alten Fans halten und trotzdem den Nachwuchs heranlocken, wenn der vor allem auf Hip Hop steht. Die Lösung: Man bietet auch (ein bisschen) Hip Hop an. Bei Summerjam gibt es zwei Bühnen, die Green und die Red Stage.

Wem zum Beispiel der deutsche Shooting-Star Nina Chuba (rappende Popsängerin) auf der Green Stage nicht gefällt, kann quasi zeitgleich auf der Red Stage alternativ auch den jamaikanischen Superstar Protoje hören. Klassischer Reggae in Reinform.

Summerjam im Video

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Das Essen

Festivals sind in der Regel nicht für leckeres, bezahlbares Essen bekannt. Auch da ist Summerjam eine Ausnahme. Neben den Klassiker-Versorgungsstellen mit Pommes, Asia-Nudeln und Döner gibt es am Fühlinger See eine XXL-Auswahl an ungewöhnlichen Food-Trucks.

Hier gibt es vor allem Spezialitäten aus Jamaika und anderen karibischen und afrikanischen Ländern. Die Preise für ein Tellergericht liegen hier zwischen 8 bis 10 Euro.

Summerjam
Spezialitäten aus Nigeria
Essen aus dem Senegal, Summerjam
…und aus dem Senegal

P. S. Wenn du noch mitfeiern willst: Es gibt noch letzte Tagestickets für den Fühlinger See. Mehr dazu hier.

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