GASTRO-CHECK “ALL YOU CAN EAT” – Warum das Okinii NICHT jedem schmeckt

Von LEO LUDWIG*

Köln – “NEIN, danke! Nicht noch mal”, lautet die Kritik unseres Gastro-Kenners. Leo Ludwig hat die Sushi-Kette „Okinii“ getestet. Okini” bedeutet übrigens “Danke” auf Dialekt in Japan.


*Unabhängig, kritisch und immer auf der Suche nach einem neuen Gaumenschmaus in Köln. Unser professioneller Test-Esser “Leo Ludwig” ist ein Kenner der Kölner Gastro-Szene. Für seine Kritiken besucht er die Restaurants als normaler Gast und zahlt für seine Rechnungen. Um auch in Zukunft unbestechbar und unauffällig testen zu können, schreibt er bei YES WE KÖLN unter einem Pseudonym.
 Die ehrliche Gastro-Kritik.

Der Fairness halber: Das Okinii ist konzipiert als sogenannte System-Gastronomie. Neben der Filiale in Köln, gibt es zwei in Düsseldorf, eine in Saarbrücken,, eine in Bonn und eine in Essen. Wir waren in der Zweigstelle am Blaubach in der Kölner City. Ich bin großer Fan von Sushi und Fusionsküche, von System-Gastronomie allerdings offensichtlich nicht, wie sich im Laufe des Abends herausstellen wird.

Okinii

So funktioniert ein Abend in Okinii

Das Ambiente hat den Charme einer Cocktail-Shisha-Bar, nur ohne den Geruch. Man hat seinen Tisch für zwei Stunden, kann via App, also digital, acht Bestellrunden durchführen. Pro Nase kostet das “All you can eat” abends unter der Woche knapp 31 Euro, exklusive Getränke.

Dafür kann man auf der dreiseitigen Karte alles auswählen: von Vorspeisen bis Sushi, kleine Hauptgerichte und Desserts. Wichtig: Man muss aufessen, ansonsten gibt’s „Strafzahlungen“ pro Portion an.

Wer “All you can eat” mag, kann sich hier gefahrlos zwei Stunden lang den Magen zuschaufeln. Bestimmte Extra-Kreationen müssen allerdings extra bezahlt werden.

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Von lauwarm bis kalt

Okinii Köln Gastro-Check

Was mich und meine Begleitung stört: Die Essportionen kommen zu den unterschiedlichsten Zeiten, Häppchen aus der ersten Runde werden vergessen, die eigentlichen warmen Gerichte kommen mal lauwarm, mal kalt, aber nie richtig heiss.

Ich empfinde das ganze Gastro-Erlebnis im Okinii als maximal unpersönlich. Kein Austausch mit dem Bedienungen, außer bei Beschwerden.

Geschmacklich waren die Essportionen alle einwandfrei, aber beim Sushi hatte ich den Eindruck, dass es bereits vorgefertigt gekühlt auf den Gaumen wartete. Bei einem großen Restaurant mit bestimmt über 100 Plätzen nicht verwunderlich. Da muss es auch mal schnell gehen.

Okinii Cocktail

Fazit: Ein ziemliches Kuddelmuddel

Dennoch: Der Laden ist an meinem Testabend gut besucht. Positiv möchte ich die Cocktail-Varianten hervorheben: z. B mein Red Kimono, ein Longdrink aus Martini Vibrante und Tonic. Sehr lecker!

Ungemein schwierig ist es, jeden Bestellvorgang bei fünf Portionen pro Person auseinanderzuhalten. Die Bestellung via App ist nachträglich nicht mehr einsehbar. Und: Die verschiedenen Bestellungen kommen ohne Plan: totales Kuddelmuddel statt harmonischer Gastro-Abend.

Es mag Fans solcher Systemgastronomie und Ketten geben, ich bin es an diesem angeblich japanischem Abend nicht geworden.

Meine Endnote: 4

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