Von STEPHANIE KAYSER
Köln – Die ursprünglichen Pläne sahen ganz anders aus – viel mehr Pomp, viel mehr Tam-Tam. 200 Jahre organisierter Karneval in Köln, da sollte richtig gefeiert werden. Dann kam Corona, das Festkomitee öffnete seine Schatztruhen – und rettete dutzende Vereine vor dem Aus. Für fetten Prunk ist jetzt kein Geld mehr da, aber trotzdem ist alles so viel schöner.
Das Gefühl ist mit voller Macht in den Fasteleer zurückgekehrt. Die Menschen sind dankbar, dass sie wieder ihren Karneval feiern dürfen. “Die Leute habe danach gelechzt – nach Freude, danach, gemeinsam zu feiern. Das ist die Konstante, die in man in 200 Jahren Karneval hatte – obwohl man viele Krisen gemeinsam durchlebt hat. Die Konstante ist das Streben nach Freude.”
Hier spricht Kölns Zugchef
Der Schrecken sitzt vielen Vereinen immer noch im Nacken. Egal wohin man geht. Die zweijährige Zwangspause durch Corona hätte für viele Vereine das Aus bedeutet, wenn das Festkomitee nicht massiv finanziell eingegriffen hätte – bis heute in Einzelfällen macht.
Ein kleiner Verein musste just kurzfristig seine Mädchensitzung absagen. Nur etwa 150 von 900 Tickets verkauft. Die Künstler waren schon seit Monaten verbindlich gebucht. Bei der angespannten Finanzlage wäre das das Aus für den Verein gewesen. Das Festkomitee griff ein.
“Gerade wir kleinen Vereine haben gemerkt, was wir für einen unglaublichen Rückhalt vom Festkomitee bekommen haben. Das hat unsere ganze Zusammenarbeit, die Sichtweise auf die ‘hohen Herren’ komplett umgekrempelt. Das spiegelt sich im Moment in allen Gesellschaften wieder. Es herrscht eine enorme Harmonie und ein Zusammenhalt”, erzählt uns ein Vereinsvorstand.
Für Kölns Rosenmontagszug-Chef Holger Kirsch gibt es für die euphorische Stimmung in Karneval eine einfache Erklärung: “Das Streben nach Freude befreit die Menschen.” Feiern ist folglich richtig und wichtig – und gesund.
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