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NEUER TIGER IM KÖLNER ZOO – Katinka soll die Sexflaute bei Sergan beenden

Foto: Werner Scheurer/Kölner Zoo

Von der REDAKTION

Köln – Wenn es nicht passt, dann passt es nicht. Gilt für Tiger scheinbar genauso wie für Menschen. Weil zwischen dem kölsche Tigerweibchen Akina und Zuchtkater Sergan sexuell gar nichts mehr lief, soll Neu-Weibchen Katinka jetzt für neues Knistern – und vor allem Nachwuchs – im Tigergehege sorgen.

Rassiger Neuzugang im Kölner Zoo: Das Amurtigerweibchen „Katinka“ (12) lebt seit Ende Juli am Rhein. Sie stammt aus dem Tiergarten Nürnberg. Das bisherige Kölner Tigerweibchen „Akina“ ging dafür im Tausch nach Nürnberg.

Partnertausch bei den Tigern

Hintergrund des Wechsels: „Akina“ harmonierte nicht mit dem achtjährigen Kölner Zuchtkater „Sergan“. Ebenso wenig klappte die Fortpflanzung in Nürnberg zwischen „Katinka“ und dem dort neu hinzugekommenen Kater „Manu“. Auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungsprogramms EEP folgte nun der Tausch, um zum Erhalt der stark vom Aussterben bedrohten Amurtiger (Panthera tigris altaica) beizutragen.

Kölner Zoo
Katinka ist die Neue im Kölner Zoo

„Zusammenführung und Zucht bei Raubkatzen klappen leider nicht immer. Das ist nichts Ungewöhnliches, auch wenn die Tiere genetisch gut zusammenpassen“, so Dr. Alexander Sliwa, Kurator des Kölner Zoos. „Die Amurtiger sind akut vom Aussterben bedroht. Daher unternehmen Zoos sehr viele Anstrengungen, um diese Katzenart auf der Erde zu erhalten.“

„Katinka“ hat bereits Nachwuchs großgezogen

Die Entscheidung, welche Tiere in welchen Zoos für Zuchtvorhaben zusammenkommen, trifft das EEP auf Basis wissenschaftlicher Kriterien. „Katinka“ zählt aufgrund ihrer Abstammung zu den genetisch besonders wertvollen Tigern dieser Art in Europa. Dr. Sliwa: „Wir hoffen, dass ,Katinka‘ und ,Sergan‘ gut und schnell zusammenfinden. Die Zucht ist unerlässlich bei dieser Art.“

„Katinka“ hat im Tiergarten Nürnberg schon einmal erfolgreich Jungtiere großgezogen. Im Sommer 2015 brachte sie einen Doppelwurf zur Welt. Sie kümmerte sich vorbildlich um die beiden Jungen.

1940 gab es nur noch 50 Amurtiger

Der  Amurtiger auch Sibirischer Tiger, genannt, kommt im Amur- und Ussuri-Gebiet des russischen Fernen Ostens, nahe der Hafenstadt Wladiwostok, vor. Nach einem katastrophalen Rückgang dieser Tiger-Unterart auf nur noch etwa 50 Tiere im Jahr 1940 haben sich die freilebenden Bestände durch konsequente Schutzmaßnahmen durch die russische Regierung wieder auf rund 500 erhöht.

Auch im angrenzenden Nordostchina erholen sich die Bestände des Amur-Tigers langsam. Ihnen droht aber, wie allen Tigern weltweit, weiterhin die Ausrottung durch Lebensraumzerstörung, Bejagung ihrer natürlichen Beute und – v.a. – der Wilderei zur Verwendung in der traditionellen chinesischen Heilmedizin. Bei ihr wird jedem Körperteil des Tigers eine heilende Wirkung zugesprochen.

TIger Katinka
In freier Wildbahn gibt es aktuell etwa 4500 Tiger wie Katinka

Nur 4.500 Tiere in freier Wildbahn

Inzwischen schätzt man den Gesamtbestand freilebender Tiger auf nur noch etwa 4.500 Tiere. Auf jeden freilebenden Tiger kommen in Asien mittlerweile über 850.000 Menschen. Wissenschaftlich geführte Zoos leisten einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Tiger durch koordinierte Zuchtprogramme.

Dazu zählt zum Beispiel das seit 1985 ins Leben gerufene Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP). In ihm werden momentan 280 Amur-Tiger in 90 Haltungen koordiniert. Auch durch die Aufklärung der weltweit jährlich 700 Millionen Zoobesucher, das Sammeln von Spenden in Höhe von jährlich rund 6 Millionen US-Dollar und die Bereitstellung von Fachwissen und aktiver Hilfe versuchen Zoos, dem Tiger zu helfen.

Zwei Millionen für Tiger-Anlage

Amurtiger sind Publikumsmagneten im Kölner Zoo. Der Zoo hat 2020 gemeinsam mit dem Kooperationspartner WWF den für rund 2 Mio. Euro aufwendig modernisierten Bereich für Amurtiger eröffnet. Die Anlage wurde vergrößert und die Haltung z.B. durch zusätzliche Separierungsmöglichkeiten und den Einbau einer Trainingswand, an der die Tierpfleger mit den Tieren Beschäftigungsprogramme durchführen können, weiter optimiert.

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