Dieses Bild wurde kurz vor 19 Uhr gemacht, da geht der Zoch noch zwei Stunden weiter
Von MATTHIAS DÜLKS
Köln – Kurz vor 21 Uhr das Gänsehaut-Ende in der Südstadt. Im Dunkeln rollte Prinz Boris I. mit seinem Wagen ins Ziel an der Severinstorburg. Bunte Lichter, Fackeln. Was für ein Ende eines fantastischen Tages.
Foto: Che
Weltpremiere
In diesem Jahr gab es zum ersten Mal eine Weltpremiere: Zum 200-jährigen Jubiläum des organisierten Karnevals in Köln, des Festkomitee Kölner Karneval rollte der Rosenmontagszug erstmals durch beide Hälften der Stadt, die Links- und die Rechtsrheinische.
Fotos: Festkomitee Kölner Karneval
Gegen 20.40 Uhr endete Kölns Weltrekord-Zoch. Um 10 Uhr waren die ersten Teilnehmer in Deutz gestartet, knapp 11 Stunden später kamen die letzten im Ziel an.
„Drei Jahre mussten die kölschen Jecken auf ihren Rosenmontagszug warten – und sie wurden für ihre Geduld belohnt. Ein tolles Programm vor dem Start am Deutzer Bahnhof, tolle Bilder von den Festwagen mit dem Dom-Panorama im Hintergrund und ein unglaubliches Finale im bunt illuminierten Severinsviertel: Was will das kölsche Hätz mehr?“, sagte Kölns Zugleiter Holger Kirsch am Ende.
Der Kölner Rosenmontagszug am Rathaus und am Hohenzollernring
Fotos: Micihael Bischoff, Adriano Rimini, Birgitt Schippers
Trecker mit plattem Reifen
Der Zoch hatte mit 8,5 Kilometer Rekordlänge, die Strecke war 900 Meter länger, aber mit weniger Kurven. Normalerweise kommt der Zoch gegen 18 Uhr im Ziel an, damit der Prinz im Hellen durch die Stadt rollt. Dafür war auch mal die Startzeit auf 10 Uhr vorverlegt worden.
Warum es in diesem Jahr länger dauerte: Ein Traktor hatte eine Reifenpanne und blockierte zeitweise die Zugstrecke, außerdem hatten immer wieder begeisterte Jecke die Gruppen und Wagen aufgehalten. Zeitweise kam es so zu langen Löchern im Zoch, was der Stimmung dank Sambatruppen, DJs und stimmstarken Kölschen keinen Abbruch tat.
„Die Jecken hatten Lust, endlich wieder gemeinsam zu schunkeln und zu feiern”, so Zugleiter Holger Kirsch. „Über 12.000 Mitglieder aus unseren Karnevalsgesellschaften sorgten mit Kamelle und Strüssjer für Partystimmung. Aber auch die Persiflagen sind gut angekommen. Dafür haben wir viel Applaus und Zustimmung erhalten.”
Dieser Zug war historisch. Danke an alle, die mitgemacht haben – vor unserem an unseren Zochleiter Holger Kirsch. Die sehr kurzen Nächten waren es mehr als wert.
Das neue Motto
Kölns Zochleiter enthüllte auch das Motto für die 201. Session des Kölner Karnevals: „Wat e Theater – wat e Jeckespill“ zeugt nicht nur vom Kopfschütteln der Menschen über die verrückten Geschehnisse in aller Welt, sondern soll auch den Fokus auf die kölschen Bühnen richten – vom Hänneschen-Theater über die vielen Kleinkunst-Bühnen und freien Theater bis zum Schauspielhaus und der (fast) fertigen Oper.
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Einmal Köln-Bonn, bitte
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