Von HONG KAYSER
Köln – Rauchschwaden über Deutz. US-Rapper Snoop Dogg zelebriert sein einziges Deutschland-Konzert in der Kölnarena. Die Bühnenshow war Gangsta-Rap live: knapp bekleidete Damen, umherfliegende Geldscheine und Nebelschwaden mit süßlichen Geruch.
Eine Nacht der anderen Art am Donnerstag in Köln. Der Superstar in Jogginganzug, mit Bling-Bling-Brille, langen Zöpfen und goldenem Mikro. Dazu die Wörter „fuck“, „motherfucker“ und „motherfucking“ so oft, dass wir irgendwann nicht mehr mitzählen können. 15.000 Fans, die Arena voll bis unters Dach.
Mit Joint auf die Bühne
Aber von Anfang an. Das Konzert beginnt mit einer Live-Schalte in die Garderobe, wo der Rapper mit dickem Joint auf der Couch sitzt. Ein Zuruf, dass es jetzt losgeht, Calvin Cordozar Broadus Jr. (so sein bürgerlicher Name) zieht sich ohne Stress an, schreitet dann durch die Katakomben der Arena. Mit Glimmstengel in der Hand – und genauso steht er auf der Bühne: „IT’S THE MOTHERFUCKING’ D O double G.“ Die Arena ist hellwach!
Seit den frühen 90ern hat Snoop Dogg Hiphop entscheidend geprägt. Während andere Rapper auf Vollspeed rappen, prägte er einen anderen Style. SEHR gechillt, lässig und visionär auf seine Art. Marihuana gehört bei ihm mit dazu (offiziell medizinisch indiziert). An diesem Abend auch bei vielen im Publikum. Süßliche Schwaden ziehen durch die Halle.
Auftritt im FC-Trikot
In der 90-Minuten-Show in der Arena spielt er gut 30 Songs. Darunter auch seine Mega-Hits wie „Who am I (What’s my Name)“ oder „Drop It Like It’s Hot“, aber auch Songs von Kollegen wie 50 Cent oder dem erschossenen Notorious B.I.G.. Dazu alle Klischees, die zu Rap gehören: halbnackte Frauen, dicke Karren auf der Leinwand, Knarren und Dollars satt. Selbstverherrlichung in XXL.
Großer Jubel, als der Rapper im FC-Trikot auf der Bühne steht, aber ansonsten sind Hiphop-Fans eher cool. Wenig Gekreische, dafür viel Handy in der Hand (und manchmal auch was kleines Qualmendes).
Exklusive Zigarettenpause
Auch wenn Snoop Dogg an dem Abend wie die entspannteste Person in Köln wirkt, ist er auch Geschäftsmann. Seinen Jogginganzug kann man für 1.000 Euro am Merchandising Stand kaufen. Ein 10-Minuten-Meet & Greet mit gemeinsamer Zigarette kostet 2.350 Euro.
Am Ende geht sein Dank an Köln: „Danke, dass ihr mich selbst sein lasst.“
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