Von MATTHIAS DÜLKS
Köln – Eine Stadt, 86 Veedel und ein paar davon sind besonders BELIEBT. Mehr als 100.000 Menschen studieren in Köln. Im April fängt das neue Sommersemester an – die Schlacht um bezahlbaren Wohnraum ist längst im Gange.
Hier das Ranking der Kölner Lieblingsviertel der Studierenden: Ob am Ende dann doch nur ein WG-Zimmer im Umland bezahlbar ist, ist eine andere Frage (mehr Tipps zur Wohnungssuche in Köln übrigens hier).
Die beliebtesten Viertel bei Studis: Übersicht
Kwartier Latäng
Das Epizentrum langer After-Uni-Nächte, Ausnahmezustand am 11.11. und Weiberfastnacht – und alles fußläufig zu Uni und Mensa. Besser geht es quasi nicht, und es gibt hier auch Straßen, wo es wirklich ruhig zu geht. Bars, Clubs, Restaurants sind alle zu Fuß zu erreichen, es gibt auch alternative Kunst und Kultur – Buchläden, Galerien und Theater.
Ehrenfeld
Mit dem Fahrrad bist du in maximal zehn Minuten an der Uni, Nachtleben und Gastronomie satt, dazu ein cooles, entspanntes Flair. Ehrenfeld ist ein Dorf, aber international. Hier kannst du dich um die ganze Welt essen. Kultur und Kunst lebt, das sieht man nicht nur an der Street Art. Ehrenfeld ist nur ganz knapp an Platz 1 vorbei geratscht.
Ehrenfeld ist das Herz der Kölner Street Art Szene. Das ganze Veedel ist eine Open-Air-Galerie. Zuletzt mussten einige legendäre Kultstätten des Nachtlebens wie das Underground und der Jungle Club Neubau-Projekten weichen. Aber der Protest gegen Gentrifizierung bleibt groß.
Belgisches Viertel
Das Belgische Viertel ist das Szeneviertel von Köln. In den 80ern Zentrum der Bhagwan-Bewegung, von anderen “Sex-Sekte” genannt. Wahre Religion, so lehrte es damlas der “große Meister”, der „Osho“, sei eine Kunst: die Lehre, wie man das Leben in vollen Zügen genießen könne. Das merkt man bis heute: Egal ob die Sonne scheint oder es frostet: Die Leute stehen im Belgischen draußen (rum) und schwätzen, oder machen Musik oder trinken. Oder sitzen auch mal auf einem Kreisverkehr.
Diverse Bars, Boutiquen, Cafés, Clubs, der Stadtgarten und der Grüngürtel direkt nebenan. So kann man das Leben genießen (wenn man es bezahlen kann). Die Wohnungsmieten sind zum Teil illusorisch, aber manchmal hat man auch Glück. Bis zur Uni kann man in 15 Minuten laufen oder in ein paar Minuten mit dem Rad fahren.
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Booking.comKalk
Wenn es noch einen Geheimtipp unter Studenten gibt, dann ist es vermutlich Kalk. Häufig noch bezahlbare Wohnungen, ein unschlagbares Angebot an internationaler Gastronomie, günstige Geschäfte – und in gut 10 Minuten man mit der Bahn an der Zülpicher Straße. Und wenn mal was passiert, ist das Polizeipräsidium fußläufig von zuhause zu erreichen.
Das “Institut für Technologie und Ressourcenmanagement in den Tropen und Subtropen” der TH Köln sitzt übrigens auch in Kalk.
Foto: Raimond Spekking/Wikimedia
Südstadt
Die Südstadt ist zum Verlieben. Der Rhein ist direkt nebenan, haufenweise Parks und Grünanlagen, überall (noch) kölsche Ton und die Gastronomie-Auswahl ist quasi unschlagbar. Die Südstadt ist außerdem bekannt für ihre schönen Altbauten und ihr internationales Flair. Alternativ entspannt lebt man hier. Die Wohnungspreis sind allerdings weniger entspannt.
Bei Europa- und Weltmeisterschaften wird die Südstadt zum Epi-Zentrum der Tifosi, der Italien-Fans. In der Regel muss der Zugweg dann gesperrt werden, weil so viele Menschen auf der Straße stehen.
Die TH Köln hat hier unter anderen Hochschuleinrichtungen an Ubierring und Rheinufer.
Mülheim
Bei Fernsehproduktionen, Social-Media-Agenturen und anderen Kreativen ist Mülheim, insbesondere die Schanzenstraße längst eine der ersten Adressen. Da wo viele Ideen und Praktikanten gebraucht werden, sind in der Regel die Studis auch nicht weit. Was vielen außerdem gefällt, ist die Multi-Kulti-Atmosphäre auf der Keupstraße, das quasi unerschöpfliche Angebot an internationelen Delikatessen und noch relativ humane Mieten.
In Mülheim sitzen zum Beispiel auch die Fakultäten für Kulturwissenschaften und Gaming-Entwicklung. Bis zur Universität Köln brauchst du mit dem Fahrrad eine gute halbe Stunde, mit der S-Bahn ab Köln-Mülheim bist du auch schnell unterwegs.
Foto: A.Savin, WikiCommons
Nippes
Die Zeiten, dass Nippes, früher mal Arbeiterviertel, noch ein Geheimtipp unter Studis war, sind lange vorbei. Nippes ist bekannt für seine schönen Altbauten, die Parks und seine entspannte, kölsche Lebensart. Ob Brauhaus oder Döner, in Nippes kriegst du beides. Viele Cafés und Restaurants, aber viel weniger Nachtleben als in Ehrenfeld. Für alle, die es etwas ruhiger mögen. Mit dem Fahrrad brauchst du eine gute Viertelstunde zur Uni.
Foto: Mabit1/Wikimedia
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Booking.comSülz
Überall nah dran, aber doch nicht mittendrin – und grün ist es auch noch: Sülz ist eines der beliebtesten Viertel unter Studierenden. Zu Fuß oder mit dem Rad bist du superschnell an der Uni, mit dem Beethovenpark hast du grün ohne Ende, dazu einen gut sortierten Einzelhandel und Gastronomie. Allerdings ist es in Sülz sehr viel weniger international als in Ehrenfeld oder in der Südstadt. So viel Uni-Nähe hat – keine Überraschung – seinen Preis.
Foto: Raimond Spekking/Wikimedia
Deutz
Eine Sache steht fest: einen schöneren Blick auf den Dom gibt es von keinem anderen Viertel. War Deutz vor Jahrzehnten noch die günstige Alternative auf der “Schäl Sick”, dem Rechtsrheinischen, haben die Preis längst nachgezogen. Ein Schnapper ist Deutz definitiv nicht mehr!
In Deutz hat man die pralle Entertainment-Auswahl, ob Kölnarena, Bootshaus oder Tanzbrunnen. Man ist top an das Bahnnetz angebunden. Einziger Nachteil. Solltet du mit dem Auto unterwegs sein, trennt dich eine Brücke (und in der Regel viel Stau) von der anderen Städthälfte. Pluspunkte: super Verkehrsanbindung an die Deutsche Bahn.
In Deutz liegen zum Beispiel der TH-Fakultäten für Ingenieurswesen, Technik und Architektur.
Foto: Videodays
Lindenthal
Schöner Wohnen in Köln hat seinen Preis: Die Un ist in ein paar Minuten zu Fuß oder per Rad erreichbar, sehr viel Grün, sehr ruhige Wohnstraßen und viel gepflegter Einzelhandel, auch im Delikatessenbereich. Da die Preise überall in Köln extrem angezogen haben, sind Studenten-Wohnungen in Lindenthal gar nicht mehr SO VIEL teurer im Vergleich. Es gibt außerdem auch Wohnheime vor Ort.
Diverse akademische EInrichtungen liegen in Lindenthal, die humanwissenschaftliche Fakultät, diverse medizinische Einrichtungen, die Mensa in der Robert-Koch-Straße.
Weitere Infos unter stefan-verhasselt.de. Tickets für den Kabarettvormittag gibt’s unter theateramdom.de und telefonisch unter 0221/2580153.
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Booking.comTitelbild: Raimond Spekking/Wikimedia; Gustavo Fring/Pexels via canva.com
zuerst veröffentlicht am 9. März 2023