Fake News und Fakten: Die grünen Papageien von Köln

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Von unserer Redaktion

Köln – Um die 2.000 grüne Papageien leben in freier Wildbahn in Köln. 1967 entdeckten Vogelkundler das erste frei lebende Brutpaar – damals eine Sensation! Eigentlich sind die Halsbandsittiche südlich der Sahara in Afrika und auf dem indischen Subkontinent in Asien zuhause.


Wie die ersten Halsbandsittiche an den Rhein kamen, ist nicht genau geklärt: Möglicherweise entkamen die Vögel bei einem „Gefangenenausbruch“ aus dem Kölner Zoo oder sie wurden von privaten Haltern freigelassen. 


Die Population der Papageien steigt im Sommer und sinkt im Winter. Während sich viele über die putzigen Exoten am Rheinufer, auf dem Melatenfriedhof oder im Stadtgarten freuen, ärgern sich andere über ihre Lautstärke und ihren Stuhlgang auf Bürgersteigen und Gehwegen.


Der “Arbeitskreis Halsbandsittiche” des NABU Köln setzt sich für eine “friedliche Koexistenz” von grünen Papageien und Menschen in Köln ein. Die Experten sind den gängigen Vorurteilen auf den Grund gegangen. Fakten oder Fake News – hier der Check:

Breiten sich die grünen Papageien ungehindert von Köln aus weiter aus?

  • Nein, das stimmt nicht! Die Sittiche brauchen bestimmte klimatische Bedingungen. Die finden sie nur in den wärmebegünstigten Regionen des Rheinlands. Deshalb kommen zum Beispiel in den angrenzenden Mittelgebirgen bisher keine Sittiche vor. Außerdem benötigen Sittiche zum Brüten Höhlen.

Haben die grünen Papageien in Köln keine Fressfeinde?

  • Nein, das ist nicht richtig! Die grünen Papageien werden regelmäßig von Wanderfalken und Habichten gejagt. Nachts fallen die Sittiche immer mal wieder einem Waldkauz zum Opfer, in den Höhlen manchmal auch einem Marder. Bei passender Gelegenheit attackieren auch Krähen die grünen Papageien. Die Fressfeinde haben allerdings keinen nennenswerten Einfluss auf die Papageien-Population.
green parrot perching
Symbolfoto by Velroy Fernandes on Pexels.com

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Nehmen die grünen Papageien anderen Vögeln die Bruthöhlen weg?

  • Was nach der bisherigen Forschung feststeht: Keine heimische Vogelart in Köln ist durch die Anwesenheit der grünen Papageien gefährdet. Dieses Thema wird regelmäßig von Experten diskutiert. Nach aktuellem Kenntnisstand nehmen die Papageien keine Höhlen weg. Durch ihren kräftigen Schnabel erweitern sie z. B. auch Höhlen und machen sie damit für andere Vögel nutzbar. Der Rückgang der Stare ist auf etwas anderes, nämlich den Insekten-Rückgang zurückzuführen. Die Papageien leben vegetarisch.

Übertragen die grünen Papageien Krankheiten auf die anderen Vögel?

  • Nein, das ist nach bisherigem Kenntnisstand nicht korrekt. Kot und Blut der grünen Papageien wurden bereits mehrfach auf mögliche Krankheitserreger untersucht.

Können die grünen Papageien Menschen krank machen?

  • Bislang ist NICHT ein Fall in Deutschland bekannt, in dem ein Mensch durch einen frei lebenden Sittich infiziert wurde. Generell kann jeder Vogelkot Erreger enthalten, die man theoretisch in den Mund nehmen oder einatmen müsste.

Lärmen die grünen Papageien immer an ihrem Schlafplatz?

Ja und nein. Die Papageien machen lärm beim Eintreffen im “Schlafbaum” und dann wieder kurz nach dem Aufwachen, bevor es wieder los geht. Nachts hört man keinen Pieps, vielmehr Krächzer.

Weitere Infos und Kontakt zum Arbeitskreis des NABU Köln gibt es hier

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Foto: Amit Parshar/Getty Images, Drashti via canva.com

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