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DIE GRÜNEN PAPAGEIEN VON KÖLN – Hier ein offizieller Fakten-Check

Symbolfoto

Von MATTHIAS DÜLKS

Köln – Vor 61 Jahren entdeckten Vogelkundler die Sensation in Köln: FREI LEBENDE grüne Papageien im Kölner Stadtwald. Heute leben geschätzt 2.000 Asiatische Halsbandsittiche und Große Alexandersittiche in Köln. Die Population steigt im Sommer und sinkt im Winter.

Der “Arbeitskreis Halsbandsittiche” des NABU Köln setzt sich für eine “friedliche Koexistenz” von grünen Papageien und Menschen in Köln ein. Die Experten haben einen offiziellen Fakten-Check zu den Kölner Sittichen zusammengestellt:

Breiten sich die grünen Papageien ungehindert von Köln aus weiter aus?

NEIN, DAS STIMMT NICHT. Die Sittiche brauchen bestimmte klimatische Bedingungen. Die finden sie nur in den wärmebegünstigten Regionen des Rheinlands. Deshalb kommen zum Beispiel in den angrenzenden Mittelgebirgen bisher keine Sittiche vor. Außerdem benötigen Sittiche zum Brüten Höhlen.

Haben die grünen Papageien in Köln keine Fressfeinde?

NEIN, DAS STIMMT NICHT. Die grünen Papageien werden regelmäßig von Wanderfalken und Habichten gejagt. Nachts fallen die Sittiche immer mal wieder einem Waldkauz zum Opfer, in den Höhlen manchmal auch einem Marder. Wenn sich eine Gelegenheit bietet, attackieren auch Krähen die grünen Papageien. Die Fressfeinde haben allerdings keinen nennenswerten Einfluss auf die Papageien-Population.

green parrot perching
Symbolfoto by Velroy Fernandes on Pexels.com

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Nehmen die grünen Papageien anderen Vögeln die Bruthöhlen weg?

Was sicher feststeht: Keine heimische Vogelart ist durch die Anwesenheit der grünen Papageien in Köln gefährdet. Dieses Thema wird regelmäßig von Experten diskutiert. Nach aktuellem Kenntnisstand nehmen die Papageien keine Höhlen weg. Durch ihren kräftigen Schnabel erweitern sie z. B. auch Höhlen und machen sie damit für andere Vögel nutzbar. Der Rückgang der Stare ist auf etwas anderes, nämlich den Insekten-Rückgang zurückzuführen. Die Papageien leben vegetarisch.

Übertragen die grünen Papageien Krankheiten auf die anderen Vögel?


NEIN, DAS STIMMT NICHT, nach bisherigem Kenntnisstand. Kot und Blut der grünen Papageien wurden bereits mehrfach entsprechend untersucht.

Können die grünen Papageien Menschen krank machen?

Bislang ist NICHT ein Fall in Deutschland bekannt, in dem ein Mensch durch einen frei lebenden Sittich infiziert wurde. Generell kann jeder Vogelkot Erreger enthalten, die man theoretisch in den Mund nehmen oder einatmen müsste.

Lärmen die grünen Papageien immer an ihrem Schlafplatz?

Ja und nein. Die Papageien machen lärm beim Eintreffen im “Schlafbaum” und dann wieder kurz nach dem Aufwachen, bevor es wieder los geht. Nachts hört man keinen Pieps, vielmehr Krächzer.

Weitere Infos und Kontakt zum Arbeitskreis des NABU Köln gibt es hier

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Foto: Amit Parshar/Getty Images, Drashti via canva.com

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