Hans Süpers letzer Wille: Keine Beerdigung wie Millowitsch!

Von STEPHANIE KAYSER

Köln – Einer der ganz großen Kölner Künstler verabschiedete sich ganz leise. Schon zu Lebzeiten hatte Hans Süper (†86) verkündet, dass er ganz am Ende kein Publikum mehr möchte.

Der Tod war für Hans Süper nie ein Tabuthema. „Ich hab’ mein ganzes Leben Show gemacht. Das brauch’ ich dann nicht mehr. Ich will keine Beerdigung wie Millowitsch auf Melaten”, sagte er immer. Und: „Viele Leute können mit dem Tod nicht umgehen. Aber dann kommt er.“ Zusammen mit seiner damaligen Frau Helga (†83) hatte er frühzeitig alle Einzelheiten festgelegt und sogar die Urne ausgesucht. Das Paar wollte damals eine anonyme Bestattung. Der Plan ging nicht auf

Anonyme Bestattung

Im ersten Corona-Lock-Down kam Helga ins Krankenhaus. Sie war schon seit Jahren schwer lungenkrank. Ein letzter Videoanruf nach 40 Jahren Ehe. Helga kam auf die Intensivstation. Per Patientenverfügung hatte sie festgelegt, dass sie nicht an Maschinen angeschlossen werden möchte. Am 1. April 2020 starb Helga Süper – für den Kölner Musiker ein schwerer Schlag. Vor allem Helgas einsamer Tod im Krankenhaus setzte ihm schwer zu. „Sie ist mein Goldschatz, mein Goldstück”, hatte Süper oft vor Dritten geschwärmt.

Kunstraub99 zeigt, wie unterschiedlich Kunst in Köln denken kann

_Anzeige

booking.com

Die vierte Hochzeit mit 85 Jahren

Das Schicksal schickte Süper einen rettenden Engel: Lydia Berg (63), eine Freundin der Familie, stand ihm bei. Aus Trost und Freundschaft wurde mehr. Im Frühjahr 2021 hatte sich Hans Süper nach einer Herzklappen-OP wieder gut erholt. Im September 2022 vermählte sich das Paar, für Hans Süper war es die vierte Ehe. Der Neuanfang dauerte nur zehn Wochen. Aber gegen den Leberkrebs hatte er keine Chance. Der große Kölner Künstler starb In der Nacht zum 4. Dezember 2022 im Beisein seiner Frau Lydia..

Das war Hans Süper

Hans Süper, Geburtsname Johannes Süper junior, wurde in den 70er Jahren zum Superstar des Kölner Karnevals. Ab 1974 zog er als Teil des „Colonia Duetts” über die Bühnen, ab 1991 mit dem „Süper-Duett”. Sein Instrument war die „Flitsch“, die Mandonline. 2002 hatte er sich mit einer festlichen Gala im Kölner Gürzenich von der Bühne verabschiedet, hatte aber danach immer mal wieder Gastauftritte in und um Köln. Weil die so selten waren, sorgte Süper jedesmal für Gänsehaut und Standing-Ovations.