Redner Willibert Pauels mit KKK-Präsident Aaron Knappstein und Schriftührer Volker Scholz-Goldenberg (Archiv)
Von STEPHANIE KAYSER
Köln – Zeitungen aus der ganzen Welt berichten über die Gründung des ersten jüdischen Karnevalsverein in Köln, die Kölsche Kippa Köpp. Das ist sechs Jahre her. Was ist seitdem passiert?
“Wir feiern Karneval, so wie Juden in Köln immer im Karneval aktiv waren – vor und nach der Shoah. Und wir feiern denselben Karneval wie alle anderen auch”, sagt Volker Scholz-Goldenberg, Schriftführer bei den Kölsche Kippa Köpp.
“Uns unterscheidet lediglich, dass wir unsere jüdischen Traditionen mit dem Karneval verbinden und den Karneval auch in die jüdische Community bringen wollen.”
Fotos: Kölsche Kippa Köpp
Bereits in den 1920er Jahren hatte es in Köln mit dem “Kleiner Kölner Klub” einen jüdischen Karnevalsverein gegeben. Die Machtübernahme der Nazis änderte alles. Der Verein wurde verboten: Es ging nicht mehr um Fasteleer, es ging ums Überleben. Einigen jüdischen Karnevalisten gelang die Flucht ins Ausland, viel zu viele wurden von den Nazis ermordet.
Die Kölsche Kippa Köpp wollen bewusst an die Tradition des „Kleiner Kölner Klub“ anknüpfen. Die Kölsche Kippa Köpp sind ausdrücklich KEIN religiöser Verein.
“Unsere Mitglieder sind Jüdinnen und Juden jeder Couleur, aber auch Nichtjuden”, erklärt Volker Scholz-Goldenberg, als wir ihn nach seiner Liebe zum Glauben fragen: “Falsche Frage. Das hat bei mir absolut nichts mit Glauben, geschweige denn mit ‘Liebe zum Glauben’ zu tun. Ich komme aus einer säkularen jüdischen Familie und definiere Jüdischsein als nationale Herkunft. ”
und Christine Flock, Festkomitee-Vizepräsidentin an dessen Grab
Foto: Festkomitee Kölner Karneval
Volker Scholz-Goldenberg war schon vor der Gründung des jüdischen Vereins als Karnevalist aktiv, ist seit Jahren auch Mitglied der Traditionsgesellschaft “Alt Köllen”. Unterschiede im Fastelovend feiern gibt es bei den Kölschen Kippa Köpp nicht:
“Wir wollen nicht genauso Karneval feiern – wir FEIERN den Karneval wie alle anderen.”
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