UPDATE: Der Rheinländer schaffte es bei der Fitness-Weltmeisterschaft in die TOP10 seiner Altersklasse aus Deutschland. Glückwunsch!
Von STEPHANIE KAYSER
Köln/Siegburg – Wenn es irgendwann alles eine Frage des Willens ist, alle Muskeln schmerzen, genau dann ist der Rheinländer Hamun Bahadorvand (36) in seinem Element. Mit diesem Willen hat sich der Siegburger für die Hyrox-Weltmeisterschaft in Manchester qualifiziert.
Hyrox ist der neue Fitness-Trend: Wie Zirkeltraining früher in der Schule, nur viel härter. Ein Wettkampf besteht aus 8 mal 1 Kilometer laufen, jeweils gefolgt von einem Workout. Zu den Einheiten gehören unter anderem einen 30-Kilo-Sandsack zu schleppen oder einen 204 Kilo schweren Schlitten zu schieben.
Aus der Not zum Trend
“Ich liebe die Herausforderung, dass ich an meine körperlichen Grenzen komme. Dass ich mich für eine Weltmeisterschaft qualifiziert habe, habe ich noch gar nicht realisiert. Das ist schon richtig heftig und macht mich sehr demütig und dankbar”, sagt der Siegburger.
Für die Weltmeisterschaft trainiert der hauptberufliche Ordnungsamt-Mitarbeiter aktuell fünf- bis sechsmal die Woche in Köln, ist so fit, wie noch nie in seinem Leben, sagt er. Dabei kam er eigentlich nur aus der Not, vielmehr wegen der Pandemie zum neuen Fitness-Trend. Davor war er Kampfsportler, bestritt sogar MMA-Kämpfe: “Aber in der Pandemie waren ja alle Kontaktsportarten verboten, da habe ich nach einer Alternative gesucht, um fit zu bleiben.”
Fotos: privat
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Booking.comVom Bärchen zum Athleten
Noch vor fünf Jahren war der Siegburger ein stämmiger Bärchen-Typ, arbeitete als Türsteher. “Mein Lebenstraum war damals immer, einmal MMA zu kämpfen”, erzählt Hamun. Anfangs wurde er dafür belächelt, aber er trainierte immer weiter. 50 Kilo schwitzte er runter – und kämpft nach einem Jahr im Käfig.
Bundesweit berichten Magazin und TV-Sender über die Erfolgsgeschichte. Über Instagram bekam er Angebote als Fitness-Infuencer. “Ich freue mich besonders, wenn ich Leute begeistern kann mit meiner Geschichte. Ich weiß ja selbst am besten, wie schwer es ist, den inneren Schweinehund zu besiegen.”
Hoffnung auf eine Medaille macht sich der Rheinländer in Manchester allerdings nicht: “Dabei zu sein ist wirklich alles für mich. In England ist Hyrox ein Massen-Event, die fahren da richtig Programm auf. Ich freu mich, dass ich das alles überhaupt erleben darf.”
P. S. Und die nächste Herausforderung wartet bestimmt schon auf den Rheinländer, wetten dass?!
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