U17 vor einem Jahr in Köln
Von HONG KAYSER
Köln – Die Weltpremiere vor einem Jahr: Am 13. Mai 2023 legte zum ersten Mal ein U-Boot in Köln an. Das bei der Bundeswehr ausrangierte U17 war auf dem Weg von Kiel ins Technik-Museum Sinsheim. Da ist es auch nach 12 Monaten noch nicht angekommen. Aber bald.
Für die finale Strecke vom Technik-Museum Speyer ins Technik-Museum Sinsheim, etwa 40 Kilometer wird das U-Boot etwa einen Monat brauchen. Weil die Route besonders kompliziert ist, musste mehrere Monate lang vorbereitet und gebaut werden: U17 muss Bahngleise ÜBERqueren und mehrere Brücken zu Wasser und Land UNTERqueren.
Dabei muss das U-Boot um mehr als 70 Grad geneigt werden, wofür eine eigene Drehvorrichtung entwickelt werden musste. Eine Sensation, die Presse aus der ganzen Welt anlocken wird.
Das ist U17
Für heute umgerechnet 30 Millionen Euro wurde die U17 Anfang der 1970er aus amagnetischen Stahl gebaut. Amagnetisch, damit Magnetminen nicht haften bleiben und damit sie nicht bei magnetischen Erdfeldvermessungen aus der Luft geortet werden kann.
Im Kalten Krieg waren die Unterseebote der Klasse 206 das Nonplusultra für küstennahe Einsätze in Nord- und Ostsee. Insgesamt 18 U-Boote der Klasse 206 wurden damals von der Howaldtswerke-Deutsche Werft für die Bundesmarine gebaut.
Die Weltpremiere vor einem Jahr in Köln
Hier fährt ein U-Boot an Köln vorbei
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So geht die finale Route weiter
Was bis jetzt bekannt ist: Los geht es am Sonntag, 30. Juni, mit dem Straßentransport vom Technik Museum Speyer zum Rhein. In den Tagen danach folgt die Auffahrt auf den Fluss-Ponton der Firma Van der Wees, bevor es am Freitag, 5. Juli, flussabwärts bis nach Mannheim geht. Dort wird U17, eine Leihgabe der Wehrtechnischen Studiensammlung des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw), dann gedreht, um die niedrigen Neckarbrücken passieren zu können.
U17 erreicht Heidelberg im Laufe des Samstags, 6. Juli, und wird dort bis Montag früh festmachen. Auf seinem Weg nach Haßmersheim wird U17 am Montag das Neckartal passieren, vorbei an Neckargemünd, Neckarsteinach und Hirschhorn, um bei Eberbach nochmals anzulegen und dort die Nacht zu verbringen. Am Dienstag, 9. Juli, führt die letzte Etappe von U17 auf dem Wasser von Eberbach nach Haßmersheim, wo U17 am Samstag, 13. Juli, endgültig an Land geht.
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Das Ende wird kniffelig
Der Landweg von Haßmersheim in das Technik Museum Sinsheim: Die finale Land-Etappe dieses epischen Transports ist die anspruchsvollste. Mit präziser Logistik muss das Team, bestehend aus Mitarbeitenden der Technik Museen und der Spedition Kübler GmbH, das U-Boot auf dem 30-achsigen Tieflader mit 240 (!!!) Rädern durch enge Straßen und anspruchsvolles Terrain manövrieren.
Am Sonntag, 14. Juli, startet die erste Etappe von Haßmersheim bis zum Parkplatz im Fünfmühlental. Tags darauf durchfährt U17 auf dem Weg in Richtung Bad Rappenau Siegelsbach. Am 16. Juli wird es bei der Durchfahrt durch Bad Rappenau sehr eng, bevor dann am Mittwochabend, 17. Juli, in der Innenstadt von Bad Rappenau das Boot erneut gedreht werden muss, um abends die Bahnlinie überqueren zu können.
Anschließend wird U17 in Bonfeld pausieren, bevor der Transport am Samstag, 20. Juli, spät abends auf die Autobahn A6 auffährt. Der Autobahnfahrt bis zur Anschlussstelle Sinsheim-Steinsfurt folgt die Fahrt zu einem Parkplatz zwischen Reihen und Ittlingen.
Die Ankunft Ende Juli
An den darauffolgenden Tagen durchfährt der 50 Meter lange und 9 Meter hohe Koloss die Ortschaften Ittlingen, Hilsbach und Weiler bis zum Stadion des Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim. In der Nacht von Samstag auf Sonntag, 27. und 28. Juli, wird der Transport dann in spektakulärer Art und Weise die A6 überqueren und danach einen letzten Stop einlegen.
Am Sonntag, 28. Juli, rollt der Transport vor vermutlich sehr großem Publikum vormittags über die Sinsheimer Neulandstraße bis zum Gelände des Technik Museum Sinsheim.
P.S. Hinweis für alle, die sich das Spektakel anschauen wollen: Die finalen Daten können sich bei Transport-Schwierigkeiten verschieben. Das Technik-Museum Sinsheim Speyer veröffentlicht alle Aktualisierungen online und bei Social Media.
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U17 im Einsatz
Am 28. November 1973 startete die U17 ihre militärische Laufbahn. Der Höhepunkt: 1997 durchquerte sie gemeinsam mit der U26 – als erste U-Boote der Nachkriegszeit – wieder den Atlantik. Die Boote nahmen an einer militärischen Übung an der Ostküste der USA und in der Karibik teil. 2010 endete die Karriere der U17. Ausgemustert.
Am 1. Juli 2021 stach das Unterseeboot noch ein letztes Mal in See – zur Demilitarisierung in der Thyssenkrupp-Werft in Kiel. Nach knapp zwei Jahren brach der 500-Tonnen-Koloss jetzt zu seiner letzten Ruhestätte in Sinsheim in Baden-Württemberg auf.
Quelle: Technik-Museum Sinsheim Speyer, eigene Recherche
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Mehr Infos: schnickschnackschluck.de/
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