Von MATTHIAS DÜLKS
Köln – REDEN wir ausnahmsweise mal ÜBER Kölsch. Es gibt 16 Kölsch-Marken im Kölner Brauerei-Verband. Wie gut bist DU an der Flasche: Wie viele Sorten erkennst du an der Optik, nicht am Geschmack – mach den Test!
Schwierigkeitsstufe 1: Blau-Weiß mit Dom?
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SION KÖLSCH.
Das Brauhaus Sion in der Kölner Altstadt ist historisch! Die erste Kölsch-Schänke im Unter Taschenmacher 5 gibt es urkundlich erwähnt schon im Jahr 1318. Damals noch ohne Kölsch, dafür mit Honig-Bier. 1912 übernimmt die Familie Sion. Das Gasthaus ist geblieben, gebraut wird Sion Kölsch heute in Köln-Mülheim. Sion Kölsch gehört zum Haus Kölscher Brautradition GmbH, ein Unternehmen der Radeberger Gruppe.
Schwierigkeitsstufe 2: Fein oder herb oder beides?
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GAFFEL KÖLSCH.
Das Brauhaus am Eigelstein 41 wird 1301 urkundlich das erste Mal erwähnt. Die Straße ist damals die Einfallstraße für die Besucher*innen aus dem Norden, die in der Regel durstig sind. Das erste Gaffel wird dort am 24. Mai 1908 gezapft. Noch bis 2016 braut Gaffel vor Ort. Weil alles zu klein wird (2000 Quadratmeter Fläche) zieht die Brauerei nach Porz (30.000 Quadratmeter). Gaffel wird als Privat-Brauerei geführt.
Schwierigkeitsstufe 3: 86 Viertel und ein Bier?
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GILDEN KÖLSCH.
800 Jahre Trink-Tradition. Gegenüber dem Rathaus (Ecke Untergoldschmied/Große Budengasse) treffen sich die Kölner Kaufleute im Gildenhaus. Gilden heißt auf Niederdeutsch auch “Trinkgelage”. 1869 wird das Gildenhaus in der Altstadt Heimat und Namensgeber von Gilden Kölsch, gebraut wird das bis heute in Mülheim. Gilden Kölsch gehört zum Haus Kölscher Brautradition GmbH, ein Unternehmen der Radeberger Gruppe.
Schwierigkeitsstufe 4: Rot-weiß und die beste Werbung?
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FRÜH KÖLSCH.
Der Brühler Peter Josef Früh gründet 1895 das Aposteln-Brau, das er nach drei Jahren verkauft. 1904 startet er mit dem neuen obergärigen Brauhaus, das “Cölner Hofbräu P. Josef Früh” einen zweiten Versuch. Der Rest ist Erfolgsgeschichte. Das “Früh am Dom” ist Pflichtadresse für Regierungschef der Welt und internationale Superstars. Seit 1987 wird das Bier nicht mehr direkt im Haus gebraut, sondern in einer Braustätte in Köln-Feldkassel.
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Booking.comSchwierigkeitsstufe 5: Sie trinkt, er trinkt?
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REISSDORF KÖLSCH.
1894 gründet Heinrich Reissdorf die “Obergärige Brauerei Heinrich Reissdorf” im Severinsviertel. Reißdorf kommt aus einer Landwirtsfamilie im Großraum Bergheim. Heute wird das Unternehmen in der vierten Generation geführt. 1996 verlegt das Unternehmen die Brauerei auf das heutige Firmengelände in Rodenkirchen. Die einzige Werbung der Brauerei ist die Leuchtreklame (“Er trinkt, Sie trinkt”) an der Aachener Straße.
Schwierigkeitsstufe 6: Prösterchen!
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MÜHLEN KÖLSCH.
Bis Ende 1813 steht die alte städtische Rats-Mühle am Heumarkt, dem zentralen Korn-Umschlagsplatz der Stadt. Der verdankt die Malzmühle ihren Namen. Bierbrauer Hubert Koch gründet 1858 die „Bier- und Malz-Extract-Dampfbrauerei Hubert Koch“. Im Jahre 1912 verkauft er die Brauerei an seinen Neffen Gottfried Joseph Schwartz. Die Brauerei wird in fünfter Generation von den Schwartz geführt.
Schwierigkeitsstufe 7: Jetzt nicht nervös werden!
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DOM KÖLSCH:
Immer auf Expansion. Im Jahre 1894 kaufen die Gebrüder Steingröver von Carl Göters zwei Kölner Hausbrauereien sowie ein 14.000 Quadratmeter großes Gelände an der Tacitus- und Goltsteinstraße. Bereits 1900 wird die Hirsch-Brauerei in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, in den Jahrzehnten danach mehrfach verkauft bzw. neu aufgestellt. Seit 2013 wird die Marke Dom Kölsch von der Radeberger Gruppe betrieben.
Schwierigkeitsstufe 8: Volle Konzentration, bitte
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SESTER KÖLSCH.
1805 gründet Wilhelm Sester die gleichnamige Brauerei in Widdersdorf. 1917 zieht die Produktion aus Platzgründen nach Ehrenfeld, wo sie im Zweiten Weltrkrieg komplett zerstört wurde. 1953 steht die Brauerei wieder, 1963 gibt es die Flaschenabfüllung. Die Kölner Familiengeschichte endet 1993 mit dem Verkauf an die Brau und Brunnen AG (heute “Haus Kölscher Brautradition”).
Schwierigkeitsstufe 9: Nur für Experten!
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RICHMODIS KÖLSCH.
Es fängt als “Winter” an. Ab 1874 braut Friedrich Winter Bier in Köln. Dessen Sohn schlägt 1930 bei einer Zwangsversteigerung zu, übernimmt 1930 Richmodisbräu in Lindenthal. Die Brauerei läuft nach dem Krieg unter verschiedenen Brauern weiter, wird 1968 von der Königsbacher Brauerei, 1998 dann von Gaffel übernommen. 2010 wird die Produktion komplett eingestellt, um 2012 wieder aufgenommen zu werden.
Dieser Artikel wurde zuerst am 4. November 2022 veröffentlicht.
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Titelbild/Kollage: rcsphotostock via canva.com
DURSSSSSSSSSSSSSSSST!!!!!!!! 45 Grad und so, kehle trocken, und dann so ein Artikel. Na, Prösterchen…
WAHRE WORTE!!!! PROSTI ZURÜCK.
…du armes Ding.